Extrusionsblasverfahren

Das Extrusionsblasverfahren ist ein Verfahren der Kunststoffverarbeitung.

Synonyme

Extrusionsblasformen, Blasformen, Hohlkörperblasen, Extrusion Blow Molding, Extrusion Blow Moulding, EBM

Verfahren

In einem ersten Schritt wird ein thermoplastischer Kunststoff (Polymer) aufgeschmolzen. Eine Förderschnecke presst das Material im Anschluss durch eine Düse. Dadurch entsteht ein Vorformling. Im nächsten Schritt wird der extrudierte Vorformling in eine Blasform gefügt und durch Druck auf die Konturen der Form ausgeweitet. Aufgrund der Blasform bleibt an der Nahtstelle eine Quetschnaht gut sichtbar, insbesondere am Boden und an der Halspartie, was oftmals eine Nachbearbeitung erforderlich macht (Spin trimming).

 

Wir klären gerne für Sie ab, welches Produktionsverfahren sich für Ihre Bedürfnisse am besten eignet. Kontaktieren Sie uns.

Verwendete Rohstoffe

  • Polyolefine, insbesondere Polyethylen (PE), Polypropylen (PP bzw. PE-HD)
  • Polycarbonat (PC)
  • Polyamide (PA 6, PA 66)
  • Polyphenylenoxid (PPO)
  • Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS)
  • Polymerblends
  • Seltener Polyvinylchlorid (PVC)
  • Ungeeignet: Polyester (PET)

Verwendung

Auf diese Weise hergestellte Hohlkörper finden sowohl als Primärpackmittel wie Kanister oder Fässer als auch als technische Bauteile wie Kraftstofftanks oder Lüftungskanäle Verwendung.[1] Das Extrusionsblasformen erlaubt die Herstellung von Hohlkörpern mit einem Volumen von etwa einem Milliliter (Augentropfenampullen) bis zehn Kubikmetern (Öltanks).

Vorteile

  1. Hohe Herstellgeschwindigkeit
  2. Handgriffe möglich

Nachteile

  1. Aufgrund der geringeren Öffnungsqualität (Abquetschkanten) eignet sich das Extrusionsblasverfahren (Extrusion Blow Molding, EBM) weniger für Inhalte, die dicht und trocken gelagert werden müssen oder bei denen der Inhalt Druck auf die Verpackung ausübt.
  2. Der Produktionsprozess ist beim Extrusionsblasverfahren personalintensiver, da dieser mehr überwacht werden muss, regelmässig Feineinstellungen und überdies zusätzliche Werkzeuge erforderlich sind.
  3. Die Wanddickensteuerung ist anspruchsvoll.
  4. Oftmals hoher Rohstoffverbrauch.

Varianten

  • Kontinuierliche Extrusion, diskontinuierliche Extrusion
  • Multilayerblasformen bzw. Coextrusionsblasformen
  • 3D-Extrusionsblasformen